Fügen mit Loctite

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Anderl
Beiträge: 4423
Registriert: Do 25. Jul 2002, 01:00
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Beitrag von Anderl »

Hi,
<BR>ich habe gerade so`n Lagersatz für die Schwinge bekommen <IMG SRC="/phpBB/images/smiles/icon_wink.gif">
<BR>Da soll man Edelstahlstreifen mit Loctite einkleben. Da dachte ich mir, schreibe doch mal was schlaues dazu im Forum. Denn darüber hat noch nie wer geschrieben.
<BR>
<BR>Die Loctite Lager-Kleber oder wie man sie auch nennt, sind Anaerobe Kunststoffe. Sprich, die härten aus, zum einen, wenn man Ihnen "die Luft abdreht" (deshalb sind die Flaschen auch immer nur halb gefüllt...damit der Kunststoff nicht hart wird) und wenn Sie dabei mit Metall in Kontakt kommen. Besser gesagt, reagiert der Kleber auf die Kupferanteile im Metall. Vielleicht hat sich der ein oder andere auch schon gewundert, warum man sich beim einkleben von Broncebuchsen so beeilen muß und bei Aluminium sich fast gar nix tut....liegt eben an dem Kupferanteil in den Legierungen.
<BR>
<BR>Je mehr Kupfer, desto schneller und besser hält das. Man kann sich helfen. um die Reaktion bei Alu oder VA z.B., zu verbessern, wenn man nach dem säubern, mit einer SAUBEREN und FETTFREIEN Messingbürste die zu verklebende Stelle abbürstet. Da bleibt so viel "hängen", daß der Kleber besser reagiert.
<BR>
<BR>Noch was wichtiges zum sichern von Schrauben oder Kleben von Teilen in Sackbohrungen. Niemals bei Sackbohrungen den Kleber auf die Schraube oder eien Bolzen auftragen. Beim Einschrauben dessen, wird die in der Bohrung befindliche Luft komprimiert, strömt über das Gewinde aus und nimmt den Kleber mit. Die Klebung wird also nicht optimal, wenns überhaupt funktioniert. Statt dessen, füllt man den Kleber in die Bohrung direkt rein. Dann funktioniert das.
<BR>
<BR>Lösen von Teilen. Hat man mal "zu gut" verklebt und bekommt was nicht mehr auseinander, müsst Ihr die Teile "einfach" auf ca. 600 Grad C erwärmen. Dann verkokt der Kunststoff und die Verbindung kann getrennt werden.
<BR>
<BR>Noch `n Tip. Ihr bekommt mit nix auf der Welt einen Flansch so gut abgedichtet wie mit Loctite - Flächendichtung. Nur obacht geben. Wenn der Flansch zu groß ist, dann müssen Bohrungen für Abdrückschrauben angebracht sein oder man muß mit Keilen arbeiten können. Sonst bekommt man den Flansch nie auseinander. Denn dort ist wegen der Größe der Werkstücke, meist nix drin mit "auf 600 Grad" erwärmen.
<BR>
<BR>So jetzt habe ich auch mal was schlaues von mir gegeben.
<BR>
<BR>Grüße
<BR>Andreas
Faltenhals
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Beitrag von Faltenhals »

Hi Anderl,hast ne mail von mir wegen der Schwingen und Hebel-Geschichte.
Dogger
Beiträge: 219
Registriert: Mo 22. Okt 2001, 01:00

Beitrag von Dogger »

Hallo Anderl
<BR>Um den Klebevorgang besser zu gestalten gibt es von Loctite diverse Akivatoren,auf Material und Kleber abgestimmt,zu dem Thema.Nächstes:Loctite in Sackbohrungen
<BR>Etwas Kleber in die Sackbohrung,etwas auf die Schraube,der Effekt ist das der Kleber von innen nach aussen drückt sich gleichmässig auf dem Gewinde verteilt und optimalen halt gibt.Dabei tritt logischerweise auch etwas nach aussen,was aber nichts ausmacht.Ich arbeite täglich mit Loctite-Produkten an Grossgetrieben wo es auf Halt ankommt,also einen gewissen erfahrungswert.
<BR>Gruss
<BR>Thomas<BR><BR><font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Dogger am 2003-07-20 22:19 ]</font>
Anderl
Beiträge: 4423
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Beitrag von Anderl »

<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font size=-1>Quote:</font><HR></TD></TR><TR><TD><FONT SIZE=-1><BLOCKQUOTE>
<BR>Dogger schrieb am 2003-07-20 22:10 :
<BR>Hallo Anderl
<BR>Um den Klebevorgang besser zu gestalten gibt es von Loctite diverse Akivatoren,auf Material und Kleber abgestimmt
<BR>
<BR>>>> stimmt schon, aber wer will schon wegen einer Schraube ne ganze Buddel voll von diesem teuren Zeug kaufen ? Beachten muß man auch, daß die Aktivatoren meist die Festigkeit heruntersetzen. Ansonsten hilft eben der Trick mit der Bürste.
<BR>
<BR>,zu dem Thema.Nächstes:Loctite in Sackbohrungen
<BR>Etwas Kleber in die Sackbohrung,etwas auf die Schraube,der Effekt ist das der Kleber von innen nach aussen drückt sich gleichmässig auf dem Gewinde verteilt und optimalen halt gibt.Dabei tritt logischerweise auch etwas nach aussen,was aber nichts ausmacht.Ich arbeite täglich mit Loctite-Produkten an Grossgetrieben wo es auf Halt ankommt,also einen gewissen erfahrungswert.
<BR>
<BR>>>> ja, ist ja im Grunde die Bestätigung für meine Aussage. Jedoch nur aufs Gewinde sollte man eben nicht machen.
<BR>
<BR>Gruss
<BR>Thomas
<BR>
<BR><font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Dogger am 2003-07-20 22:19 ]</font>
<BR></BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->
JBE
Beiträge: 474
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Germany

Beitrag von JBE »

Statt Loctite Aktivator zu nehmen kann man auch normales Aceton nutzen.
[addsig]
Jan Bj. 80 fährt
<BR>die brutale Simson Schwalbe Bj 80(Rondine veloce)....
<BR>die legendäre 85er RD31k(ragazza veloce incredibile)...
Anderl
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Beitrag von Anderl »

Hallo Jan,
<BR>ich bin nicht sicher, ob das so stimmt.
<BR>Es gab noch vor ein paar Jahren einen Reiniger von Loctite. Der enthielt Aceton. Aber auf Grund von Gesundheitsbestimmungen usw. mußten die das Zeug dort rausnehmen. Das war dort aber meines Wissens nach drin, weils richtig sauber und fettfrei macht.
<BR>
<BR>Die Aktivatoren können verschiedene Aufgaben haben, die auf das zu verklebende Material und/oder den Kleber abgestimmt sind.
<BR>
<BR>Man kann z.B. auch Teflon kleben...wenn man weis wie. Da nimmt man von Loctite den gewöhnlichen Sekundenkleber und das entsprechende Mittel zum Vorbehandeln (weis nicht mehr wies heist). Dieses Mittelchen setzt z.B. die Oberflächenspannung vom Teflon runter und schon kann man es Kleben.
<BR>
<BR>In den aktuellen Reinigern von Loctite sollen auch Kupferionen drin enthalten sein, die den Vorgang positiv anregen.
<BR>
<BR>Nicht dass Ihr denkt ich möchte Loctite verkaufen. Das habe ich mal vor 8 Jahren gemacht und daher weis ich das.
<BR>
<BR>Grüße
<BR>Anderl
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