Kupplung trennt nicht

Wenn Schäden auftreten, die in der heilen Welt der Werkstattliteratur nicht

vorkommen, ist guter Rat nicht teuer - Du findest ihn hier.

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Karsten
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Kupplung trennt nicht

Beitrag von Karsten »

Hallo!

Ich habe mir vor kurzem die lang ersehnte RD zugelegt.
Es ist eine 82´er 4LO im nicht fahrbereiten Zustand.
Durch lange Standzeit die wohl üblichen Probeleme und
diverse Fehlteile.

Hilfe brauch ich ersteinmal zu folgenden Problem:
Kupplung trennt nicht und ist sehr schwer zu betätigen.
Bei der Demontage der Kupplung musste ich feststellen das
Maßlich die Lamellen und Scheiben eigentlich noch gehen.
Lamellen und Federn (s.u.) kommmen aber trotzdem neu.
Federn waren blaue und rote gekennzeichnete verbaut mit einer Länge von 42mm!

1.Die Federn sind devintiv zu lang oder kommen die von einer neueren RD Modell?
2.Die Federn waren mit Paßscheiben verbaut sind die immer zwischen Druckplatte und Federn?
3.Was ist das für eine Dichtung (I) die zwischen den Schrägverzahnten Zahnrad und Korb klafft?
4.Ist es normal das das Zahnrad (II) nicht 100% geführt ist sondern mehrkliches Spiel hat?
5.Ist die Zentrale Befestigungsmutter tatsächlich eine SW 29mm?
6.Ist der Radialwellendichtring (III) der Kurbelwelle richtig rum drin?
Ich frage Weil man die umschlungene Feder von außen sieht!?!?
(Hoffe der Anhang ist mitgekommen)

Danke im voraus für Eure Mithilfe.

Gruß
Karsten
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Hallo Karsten,

ich denke Du hast da einen kompletten Kupplungskorb von einer späteren Yppse 1WW oder 31k drauf (passt aber ohne Problem). Und bis auf die unterschiedlichen Federn ist wohl alles von 2-6 richtig so.

Bei langer Standzeit backen die Beläge und Stahlscheiben zusammen. Mal säubern und neu verbauen. Dabei auf den ca. 60° Versatz der Stahscheiben achten (die Nasen edit ).
Getriebeöl Motul Transoil nehmen, 10W-30 oder Expert in 10W-40.

Die Kupplung wird mittig über die gekonterte Madenschraube eingestellt.

Die Farben der Federn sind bei meinen Yppse Modellen glaube ich gelb. Das hat etwas mit der Härte zu tun glaube ich.

Siehe hier (LC hat wohl auch gelb):

http://www.ebay.de/itm/Yamaha-RD350-4L0 ... 53f08b4d66


Mit denen hier von Lucas kannst Du nichts falsch machen, sind zwar angeblich härter aber bei mir schön weich überall :

http://www.ebay.de/itm/Federn-Kupplung- ... 256079721d


Gruß Holli
Zuletzt geändert von Holliheitzer am So 10. Mär 2013, 22:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Dabei auf den ca. 30° Versatz der Stahscheiben achten (die Nasen).
Hier haben wir einen 60°-Versatz ...
Siehe hier (LC hat wohl auch gelb):
Die Standard-Federn der LC sind blau markiert.
Standard-Länge ist 34,9 mm und die Verschleißgrenze beträgt 33,9 mm.

Die verstärkten Federn sind bei der LC nicht notwendig, sondern erhöhen sehr die Handkraft.
Nicht verstärkte sind zwar bei Yamaha lieferbar, kosten aber ca. 5,80 EUR das Stück!

Gruß Uwe
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NKing
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Beitrag von NKing »

Hallo Karsten,

ich habe bei meiner 31k gerade die Kupplung mit neuen Belägen und Stahlscheiben überholt. Als Ersatzteile habe ich das EBC DRC - Dirt Racer Clutch Kit verbaut, z.B.: http://www.ebay.de/itm/Kupplung-Satz-Ya ... 5d3a32c23e

Als ich alles wieder zusammen hatte, war die Entäuschung groß - die Kupplung trennte kaum - den Leerlauf einlegen bei laufendem Motor war fast unmöglich. Also alles wieder auseinander und:

1. Die Gumiringe "unter" den Reibscheiben raus (sollen nur für die Geräuschdämpfung sein) und

2. die "Rastmarken" im Kupplungskorb durch leichtes schleifen egalisiert.

Seit diesen Maßnahmen trennt die Kupplung wunderbar.

Beste Grüße
Nils

PS.: Bezüglich der Kupplungsfedern habe ich zuerst die verstärkte Variante verbaut. Dies war für mich (kein Bodybuilder aber auch kein Spargeltarzan) viel zu schwer zu bedienen. Schnelle sportlich Gangwechsel waren nicht wirklich gut zu meistern. Der Mittelweg (wie einige hier im Forum empfehlen) - drei verstärkte Federn und drei Standardfedern jeweils "über Kreuz verbaut. Sehr angenehme Handkraft am Kupplunshebel und absolut kein Kupplungsrutschen.
Karsten
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Beitrag von Karsten »

Hey,
danke schon mal für die Infos.

Aber ich bin immer noch unsicher wegen dem Flachdichtting der zischen Korb und Zahnrad raus gekommen ist.
D.h. heißt für mich ja Kupplungskorb und Zahnrad trennen, bei der Gelgenheit die Ruckdämpfer wechseln.

Woran sieht man das was ich verbaut habe keinen 4LO Kupplung ist?

Grüße
Karsten
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wiba
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Beitrag von wiba »

Karsten hat geschrieben:Hey,
danke schon mal für die Infos.

Aber ich bin immer noch unsicher wegen dem Flachdichtting der zischen Korb und Zahnrad raus gekommen ist.
D.h. heißt für mich ja Kupplungskorb und Zahnrad trennen, bei der Gelgenheit die Ruckdämpfer wechseln.

Woran sieht man das was ich verbaut habe keinen 4LO Kupplung ist?

Grüße
Karsten
Eigentlich ist an der Stelle ein fetter schwarzer O-Ring, der alles unter sich
zusammen hält. Am besten entnieten und mit dem Kit vom Meise bzw. Heiner Jakob restaurieren. Dann kannste auch wieder ruhig schlafen. :lol:
Deine Druckplatte ist keine aus einer YPVS. Zu erkennen am fehlenden Einsteller im Zentrum.
Der eigentliche Korb müsste Baugleich sein zwischen LC und Ypvs. Wenn nicht Einspruch an dieser Stelle. :roll:
Gruss Wiba
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Hallo Karsten
Dieser "Lappen" ist sicher nicht Original. Baue mal den Korb aus und schau nach ob die Grundplatte mit dem Zahnkranz mit dem Korb vernietet ist. Ruckdämpfer wechseln geht mittlerweile recht gut mit dem Ruckdämpfer-Reparatur-Kit das der Horst Meise anbietet.
Und es gibt meines Wissens auch keinen Unterschied zwischen den Kupplungen der 4L0, 31K und 1WW. Yamaha hat zwar für die 31K und 1WW andere Teilenummern eingeführt, aber das haben sie auch schon für andere Teile gemacht.
Falls aber doch jemand einen Unterschied kennt - dann lasst mich nicht dumm sterben :-)
Jedenfalls ist auch die Primärübersetzung bei allen Modellen gleich.
Gruß Uwe
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Beitrag von Kilroy »

@Nils: berichte mal über das Kupplungskit wenn Du es eingebaut hast. Es gibt Leute hier die hatten mit den Stahlscheiben aus dem Zubehör schon Probleme. Die haben nämlich nicht diese Nasen und brauchen auch nicht um 60° versetzt eingebaut werden.
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NKing
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Beitrag von NKing »

Hallo Uwe,

seit dem Einbau der neuen EBC Kupplung habe ich mit der RD erst ca. 1.500 Km zurückgelegt - es ist also noch kein Langzeittest. Ich bin mit dem Kupplungsset von EBC sehr zufrieden. Das anfänglich sehr schlechte Trennen der Kupplung bei laufendem Motor - wie oben erwähnt - hing nicht mit dem Set zusammen.

Die Stahlscheiben des EBC Kupplungssets haben die "Nasen" wie die original verbauten Stahlscheiben. So habe ich diese auch mit dem 60 Grad Versatz eingebaut. Das weiß ich ganz genau - ich habe sie ja zwei mal kurz hintereinander verbaut. :oops:

Nach den dargestellten "Nacharbeiten":

1. Gummiringe entfernen,
2. Rastmarken im Kupplungskorb beseitigen und
3. ein Mix aus 3 verstärkten und 3 normalen Kupplungsfedern verbauen

ist eine wunderbar zu dosierende Kupplung ohne das geringste Kupplungsrutschen entstanden. Nach ca. 1.500 Km angagierter Landstraßenhatz (kaum Autobahn, keine Rennstrecke) hat sich an dieser Einschätzung nichts geändert.

Noch ein Hinweis: Ich fahre ganz normales Motorenöl im Getriebe verbunden mit einem 14ner Ritzel.

Beste Grüße
Nils
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Die Stahlscheiben des EBC Kupplungssets haben die "Nasen" wie die original verbauten Stahlscheiben.
Danke für diese wichtige Auskunft.
Auf den Bildern in der Bucht sieht das nämlich nicht so aus.
Gruß Uwe
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