Ehemaliger Admin StVoNix verstorben

Am 6.11.2024 ist unser langjähriger Admin StVoNix (Rene) nach langer und wechselvoller Krankheit verstorben.
Als Admin hier im Forum hat er immer versucht allen gerecht zu werden und sich immer für ein friedliches Miteinander eingesetzt.

Rene hat mich dann vor vielen Jahren mit ins Admin-Boot geholt und wir haben uns die damals noch umfangreicheren Aufgaben geteilt.

Nach seiner Diagnose hat er die Arbeit hier im Forum trotzdem weitergeführt, bis es er sich schweren Herzens entschlossen hat, seine Zeit mehr für sich zu nutzen.

Jetzt ist seine Reise zu Ende.
Leb wohl Rene; wir und ich werden immer an dich denken.

RIDE IN HEAVEN

Ein ganz besonderer Dank geht an den RDThorsten, der sich sehr um Rene gekümmert hat und dafür sorgte, dass Rene bekam was er brauchte.

Uwe aka Kilroy

Kilroys Kellerprojekt

Die Welt der Klassiker, Oldtimer und Youngtimer, der Sammler und Restaurateure von Zweitakt Yamahas.

Moderatoren: solo, Kilroy, Stefan Philipp (M)

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RDThorsten
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Beitrag von RDThorsten »

Uwe, bau Dir was schönes für den Kringel!
If it isn`t smokin it`s broken!

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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Ne Thorsten. Das wird für die Straße. Kringel gibt es hier im Westen so gut wie keine.
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
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Kilroy
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Gabel und Tauchrohre

Beitrag von Kilroy »

Ich hatte ja schon erwähnt. dass ich schon mal angefangen habe.
Hier geht es jetzt um die Gabel, Gabelfedern, Gabeldichtungen und das Aussehen der Tauchrohre.
Ausgangsmaterial ist eine Gabel, die ich schon ziemlich lange in der Garage stehen habe.
Es handelt sich dabei um eine 4L0-Gabel Baujahr 1980 - erkennbar an der fehlenden Ölablassschraube.
Der äußerliche Zustand war nicht gerade schön, aber alles dicht und gerade.
Da das Ganze ja anfängertauglich sein soll sind die Arbeitsschritte für die alten Hasen ja schon selbstverständlich. Also einfach überlesen oder vielleicht noch einen guten Tip geben :)
Hier jetzt das Vorgehen zum zerlegen:
  1. Die einzelnen Gabelholme aus der Gabelbrücke nehmen.
  2. Die schwarze Staubkappe entfernen
  3. Die untere Schraube lösen - NICHT entfernen - solange noch Federdruck drauf liegt.
  4. Den oberen Federsitz niederdrücken und mit einem kleinen Schraubendreher den Federring aus der Nut hebeln.
  5. Dann einen Lappen darüber legen und langsam den Druck zurück nehmen bis der Federsitz aus dem Standrohr entnommen werden kann.
  6. Die Gabelfeder entnehmen.
  7. Den Gabelholm über einem geeigneten Auffangbehälter entleeren und über Nacht kopfüber stehen lassen.
  8. Mit dem zweiten Holm entsprechend verfahren
  9. Am nächsten Tag die Schrauben am unteren Ende ganz entfernen
  10. Die Standrohre aus den Tauchrohren ziehen
Ich habe dann die Federn nachgemessen - fast 10 mm unter Verschleissmaß. Aber es sollten ja sowieso neue Federn rein.
Als nächstes dann die Dichtringe entfernen.
  1. Den Federring mit einem Schraubendreher entfernen
  2. Den Rand des Tauchrohrs mit einem Lappen abdecken
  3. Mit einem Hebelwerkzeug den Dichtring aus dem Tauchrohr heraus hebeln. Tip: Das Tauchrohr vorher mit einem Heissluftgebläse ein wenig erhitzen.
Das war das Einfache. Der richtig üble Teil kommt erst noch. Ist mal wieder mehr geworden, als ich eigentlich schreiben wollte.
Jedenfalls folgt der nächste Schritt schon bald.
Gruß Uwe
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Die Tauchrohre der Gabel im Ausgangszustand.
Die Tauchrohre der Gabel im Ausgangszustand.
img_3592.jpeg (70.28 KiB) 691 mal betrachtet
Zuletzt geändert von Kilroy am Mi 20. Jun 2012, 20:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Maddsche
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Beitrag von Maddsche »

Langsam und mühsam ernärt sich das Eichhörnchen :)
Wer Bremst verliert
bye bye
Martin
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StVOnix
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Re: Gabel und Tauchrohre

Beitrag von StVOnix »

Kilroy hat geschrieben:
  1. Die einzelnen Gabelholme aus der Gabelbrücke nehmen.
  2. Die schwarze Staubkappe entfernen
  3. Die untere Schraube lösen solange noch Federdruck drauf liegt.
  4. Den oberen Federsitz niederdrücken und mit einem kleinen Schraubendreher den Federring aus der Nut hebeln.
  5. Dann einen Lappen darüber legen und langsam den Druck zurück nehmen bis der Federsitz aus dem Standrohr entnommen werden kann.
  6. Die Gabelfeder entnehmen.
  7. Den Gabelholm über einem geeigneten Auffangbehälter entleeren und über Nacht kopfüber stehen lassen.
  8. Mit dem zweiten Holm entsprechend verfahren
  9. Am nächsten Tag die Schrauben am unteren Ende ganz entfernen
  10. Die Standrohre aus den Tauchrohren ziehen
Du wolltest Anregungen/Ergänzungen?
Die Schraube nur lose knacken, nicht wirklich lösen, sonst kommt dir die Suppe entgegen. Die dichtet auf nem Kupferring. Schlecht, wenn du auf dem Boden nichts ausgelegt hast.

Beim zweiten Hinweis gehe ich mal davon aus, dass die Gabeln gleich aufgebaut sind wie bei 31K/1WW.
Den Dichtring brauchst du nicht rauszupopeln. Wenn du die Holme zwei/dreimal kräftig auseinander reißt, nimmt das obere Lager den Dichtring zwangsläufig mit.
Vorausgestzt, die Punkte 1.9 und 2.1 sind zu dem Zeitpunkt erledigt :D

Schöne Dokumentation. Gute Sache!


EDIT
Ist völliger Murks, was ich geschrieben habe :oops:
Ich hab dabei vergessen, dass bei dir ja keine Ablassschraube vorhanden ist. Da würde gerade meine Methode erst die richtige Sauerei veranstalten.



Gruß
Rene
moin

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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Wenn du die Holme zwei/dreimal kräftig auseinander reißt, nimmt das obere Lager den Dichtring zwangsläufig mit.
Welches obere Lager???
Die Holme scheinen dann wohl doch nicht gleich zu sein.
Die Schraube nur lose knacken, nicht wirklich lösen, sonst kommt dir die Suppe entgegen
Genau das hatte ich mit lösen gemeint. Das entfernen kommt ja später bei Punkt 9. Ich werde es aber etwas deutlicher machen.
Gruß Uwe
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Du hast doch oben und unten Gleitlager aus Bronze, oder? Und das obere nimmt den Dichtring mit.

Zu den Schrauben: Ganz so falsch war ja mein Einwand gar nicht. Nur muss man dann darauf achten, dass man die Schrauben über einem Eimer rausschraubt. Die fungieren dann ja als Ölablassschrauben.

Gruß
Rene
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Du hast doch oben und unten Gleitlager aus Bronze, oder? Und das obere nimmt den Dichtring mit.
Nöö ...
Im Tauchrohr ist nichts mehr außer dem Dichtring drin wenn das Standrohr draußen ist.

Hier http://www.yamaha-motor.de/de/informati ... talog.aspx findest Du den genauen Aufbau. Ersatzteilkatalog öffnen. Hubraum 251-400 auswählen. Modell RD350LC auswählen. Baujahr 1982 auswählen. Suchen. Dann Produktnummer 999 White auswählen. Dann Blatt 25 Vorderradgabel.

Im Standrohr ist dann die Konusspindel, eine Feder, ein Abstandhalter. Darüber sitzt dann die Gabelfeder, der Federsitz und der Federring. Kein extra Gleitlager.

Nun die Methode die ich beschreibe ist jedenfalls die Methode die sowohl im Original-Yamaha-WHB als auch im Bucheli-Buch beschrieben ist. Also gibt es da schon einen Unterschied zur 31K bzw. 1WW. Was Du beschreibst funktioniert übrigens bei meiner FZR so, aber nicht bei der 4L0/4l1.

Gruß Uwe
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sispeed
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Beitrag von sispeed »

Hallo Rene und Uwe,
dei 4L0 Gabeln sind wie die der Luftgekühlten vom inneren Aufbau.
Zumindest fast. Das bedeutet man kann nix rausreißen, weil man das Standrohr
einfach raus ziehen kann. Wie Uwe schon geschrieben hat hilft hier nur Hebeln.
Bei richtig alten Gabeln manchmal keine einfache Übung.
Auf keine Fall mit dem Schraubenzieher zwischen Gabelrand und Dichtring gehen.
Führt normalerweise zum Ausbruch am Tauchrohr.
Gruß Siggi
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Dann entschuldige ich mich, wenn ich hier Verwirrung gestiftet habe.
Ich hatte erwartet, dass die Gabeln im Aufbau gleich sind.

Gruß
Rene
moin

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sispeed
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Beitrag von sispeed »

Wir sind doch alle hier um immer wieder was neues zu lernen ;-)
Geht mir fast jeden Tag so, obwohl ich immer denke jetzt hab ichs :-)
Gruß Siggi
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Tauchrohre polieren

Beitrag von Kilroy »

Nachdem der Aufbau der Holme jetzt geklärt ist, können wir jetzt weiter machen.
Diese unansehnlichen Tauchrohre sollen wieder schön werden. Also ist polieren angesagt. Durch die Form der Tauchrohre - rund und mir vielen Kanten - ist das maschinelle polieren fast unmöglich. Also werde ich jetzt Hand anlegen. Hier die Schritte:
  1. Tauchrohre vom Dreck reinigen. Bremsenreiniger hilft auch hier oft weiter.
  2. Mit Schleifpapier den Schutzlack und die Kratzer enfernen. Mit jeder Körnung einmal längs und einmal quer nass schleifen. Mit folgenden Körnungen habe ich gearbeitet.
    • 180
    • 400
    • 600
    • 800
    • 1000
    Nach jedem Arbeitsschritt das Tauchrohr mit einem feuchten Lappen abwischen und kontrollieren.
  3. Das ganze Tauchrohr mit Polierpaste bearbeiten. Ich habe hier silikonfreie Polierpaste von DeLo, Marke "Rot Weiss" genommen.
  4. Das ganze Tauchrohr mir Aluminium-Politur bearbeiten. Ich habe hier Alu-Magic von DeLo genommen. Aber Neverdull geht sicher auch.
Für ein Tauchrohr habe ich so zwischen 3 und 4 Stunden gebraucht. Aber das Üble an der Geschichte sind die folgenden Tage. Mein rechter Arm war wirklich kaum noch zu gebrauchen. Das zweite Tauchrohr konnte ich erst eine Woche später machen und die Überwindung daran anzufangen war doch recht groß.
Allerdings hat es sich gelohnt.
Gruß Uwe
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Beide Tauchrohre sind poliert und ich war geschafft.
Beide Tauchrohre sind poliert und ich war geschafft.
img_3614.jpeg (47.84 KiB) 610 mal betrachtet
das erste Tauchrohr ist fertig. Kaum zu glauben was man so alles hin bekommen kann.
das erste Tauchrohr ist fertig. Kaum zu glauben was man so alles hin bekommen kann.
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Picobello
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Beitrag von Picobello »

Und jetzt mit transparante Lack versieglen.....
Maddsche
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Beitrag von Maddsche »

Wenn man son Ergebnis letztlich aber sieht
sind die Schmerzen bald vergessen :lol:
Das level bis zum Schluß durchzuhalten
wirdn Abenteuer 8)
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bye bye
Martin
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Madstuntman
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Beitrag von Madstuntman »

oder gar klar eloxieren ;-)
gehabt euch wohl!
<BR>Gruß Lars
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