Mit der Kupplung fing es an

Pfusch, Murks & Co. - und die Folgen

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Lux-RD
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Mit der Kupplung fing es an

Beitrag von Lux-RD »

Hallo Leute,
es begann alles mit einer nicht sauber trennenden Kupplung .Mit eingelegtem Gang an der Ampel wollte das Motorrad immer voran rollen.Beim Fahren mit niedrigen Drehzahlen oder im Leerlauf konnte ich ein schlagendes Geräusch vom Motor hören.Also habe ich mich darauf eingestellt,zum Winter 2009 den Seitendeckel zu Öffnen und die Kupplung zu überprüfen.Verdacht war ausgenudelte Dämpfergummis und Nieten vom Primärantrieb,da es auch immer Schläge aus diesem Bereich gab.Desweiteren verzogene Beläge.Wobei ich vorrab eine komplette Kupplung bestellt habe.Nach Öffnen des Seitendeckel hat sich das mit den Gummis bestätigt.Die Nieten waren aber heile.Alles sorgfältig angeschaut und überprüft und dann festgestellt,das das Lager hinter der Kupplung zuviel Spiel hat.Die Jungs mit dem Getriebeölfread sollten sich hier mal ihre Gedanken machen.Dafür muss der Motor raus und komplett geöffnet werden.Lager bei H.Meise bestellt.Da es bis zum Eintreffen der Teile noch dauern sollte habe ich kurzerhand den Ersatzmotor eingebaut.Hiermit begannen meine Probleme.Beim Wechsel der Motoren wollte ich die Schrauben der Schwimmerkammer auf festen Sitz kontrollieren wegen Benzingeruch.Einfach vergessen.Der Motor sprang natürlich sehr gut und lief erst mal einwandfrei.Er musste noch eingefahren werden,da ich den Quetschspalt auf ca. 1mm verringern lassen habe.Der Motor fing dann immer mehr an,Mucken zu machen.Auch ging der Benzinverbrauch hoch.Also habe ich die Vergaser ausgebaut und die Schrauben vom Schwimmergehäuse nachgezogen.Waren wirklich von einem Vergaser lose.Nach kurzer Zeit fing der Motor wieder an zu Mucken.An den Vergasern alles auf Dichtheit und festen Sitz kontrolliert.War in Ordnung.Die Vergaser ausgebaut und vorsorglich den Schwimmerstand überprüft und LLD auf Sauberkeit..War in Ordnung.Trotzdem noch Mucken vom Motor.Diesmal die Bohrungen und alles auf Sauberkeit überprüft und Vergaser gereinigt.Im unteren Drehzahlbereich lief der Motor nicht rund.Daraufhin die Vergaserzüge auf gleiche Länge und die Schieber synchronisiert.Schieber standen ungleich.War etwas besser mit dem Motorlauf.Trotzdem hatte ich noch meine leichten Probleme.Also Zündkabel auf korrekten Halt in den Kerzensteckern überprüft.War doch tatsächlich vom linken Zylinder ein Zündkabel etwas aus dem Stecker gerutscht.Wahrscheinlich durch den Wechsel der Motoren passiert.Der Motor lief wesentlich besser.
Trotzdem die Kerzen gewechselt.Dies half auch nur eine kurze Zeit.
Nur bei niedrigen Drehzahlen hatte ich meine Probleme.Nochmal die Stellung der Schieber nachgesehen.Und diese hatten sich wieder verstellt.Warum nur???Alles nachgeschaut und bei einem Blick auf den Kupplungszug kam mir etwas merkwürdig vor.Beim Wechsel der Motoren hatte ich den zwischen Zylinder und Ölpumpenzug verlegt.Er kommt aber auf die Aussenseite,so das der Zug von der Ölpumpe zwischen Zylinder und Kupplungszug verlegt ist.Habe den Kupplungszug also anders herum gelegt und somit hat sich der Vergaser nicht mehr verstellt.Kleine Ursache,grosse Wirkung.Nun lief alles einwandfrei und der Sommer war da.
Nur der Benzinverbrauch war noch 1l zu hoch.Bei den ganzen Vergaserarbeiten hatte ich auch die Nadeldüse/Düsennadel kontrolliert und konnte optisch keine Ursache feststellen.Bei Topham hatte ich das Set dann bestellt und eingebaut.Damit ging der Verbrauch auf einmal um über 1l herunter.An der Düsennadel war optisch nicht zu sehen an Verschleiss oder Einkerbungen.Die Nadeldüse kann ich nicht überprüfen.Nach was für einer Laufstrecke der Motoren diese Bauteile gewechselt werden soll weiss ich auch nicht.Bei Topham habe ich da nicht nachgefragt.
Endlich war ich mit meinem Motorrad glücklich in diesem Jahr.
Trotzdem zu früh gefreut.Jetzt spinnt der Motor auf einmal in dem Bereich von 5000-7000U/min.Was ist dann jetzt los?Also die Vergaser noch einmal auf gemacht und kontrolliert.Hier war aber nichts.Bis ich beim Einschalten der Zündung merkte,das mein Stellmotor für das YPVS ein Eigenleben führt.Diesen ausgebaut,geöffnet und die Zahnräder geschmiert.Das war es auch nicht.Alle Stecker auseinander gezogen und wieder zusammen von dem System und Ruhe war.Da war doch auf einmal irgendwo ein Kontaktproblem,obwohl ich an dem System nicht dran war.
Nur drehte der Motor jetzt nur noch bis 9000U/min.Bei der Kontrolle mit laufenden Motor und Blick auf die Stellscheibe bemerkte ich eine schwergängigkeit der Walzen.Die ist mir dann auch bei Einschalten der Zündung aufgefallen.Aber nur bei warmen Motor.Dadurch das der Motor jetzt weniger Benzin verbrauchte(die Verbrennung ist wärmer mit den neuen Vergaserbauteilen.Der Mehrverbrauch hat den Motor wesentlich mehr von innen gekühlt) war die Wärmeausdehnung der Walzen grösser und damit klemmten die auch mehr.Gleichzeitig verabschiedete sich vom linken Zylinder die Fussdichtung.Alles auseinander gebaut und neue Fussdichtungen eingebaut.Nur vom rechten Zylinder hat die Walze geklemmt.Diese passend geschliffen und im eingebauten Zustand auf Funktion getestet.Alles wieder zusammen gebaut und nun läuft der Motor.
Da ich die Verdichtung erhöht habe und die Enddrehzahl immer noch nicht erreiche,habe ich mir eine Zeeltroniczündung geholt.Mit der höheren Verdichtung muss der Zündzeitpunkt dann auf später gestellt werden,damit der Motor wieder ausdreht.Man kann auch mit Langlöchern an der Grundplatte dem entgegen wirken und die Grundplatte weiter nach spät drehen.Oben rum dreht der Motor dann weiter aus.Dafür hat man damit einen Drehmomentverlust bei niedrigen Drehzahlen.und das geht nur in einem gewissen Bereich.Also habe ich mich für die Zeeltronic entschieden.Ich muss erst einmal die Zeeltronic verlöten und einbauen.Mal sehen was dann noch kommt.Aber mittlerweile bin ich guter Dinge.
Der Bericht hier soll nur dazu dienen,den anderen vor Augen zu führen,was manchmal auf einen zukommen kann.Meine Freundin hat oft gefragt,was ich gemacht habe.Ich habe ihr gesagt,das ich im Gefängnis(Garage) war.Sie hat dann nur gemeint:“Wo auch sonst.“
Man muss sein Hobby lieben.Sonst würden wir unsere RD`s gleich in die Tonne treten.Wenn es dann wieder funktioniert,freut es auch einen.Andere haben ihre Gartenzwerge im Garten stehen.
Gruß,
Lux-RD.
a-aus-k
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Beitrag von a-aus-k »

kopf hoch, lux-rd
nur nicht aufgeben!!!!
p.s. geht aber wohl hier vielen so 8)

ciao
andy

p.s.II selbst ich, als "versierter schrauber", habe meine guzzi 8 jahre lang mit ungleicher schiebehöhe (1 cm!!!!!) gefahren und nix gemerkt
2fast4yu
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Hallo!

Wie kann sich eine Fudi verabschieden?

Gruss Sigi
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
Lux-RD
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Beitrag von Lux-RD »

Hallo Sigi,
gute Frage.War original Ersatzteil und die Befestigungsmuttern ordentlich angezogen. 8) Hatte die Dichtung nur an die Stegbreite seitlich angepasst.Damit wird die an der Aussenseite schmäler.Vielleicht hat Yamaha wegen der Haltbarkeit die Dichtungen an der Stelle breiter gemacht.Ich weiss es nicht.
Gruß,
Lux-RD.
m.eckert77
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Beitrag von m.eckert77 »

Hallo,

na so ist das mit unseren alten Eimern, aber eigentlich ist das ja der Alltag im Leben eines RD-Fahrers :-) Daher finde ich die Rubrik "Horrorkabinett" etwas übertrieben.

Andy, bei ner Guzzi fällt das auch nicht auf, weil das Ding ja synchronisiert noch genauso lausig läuft ;-) ......
.... bei der RD gewinnt man damit aber gleich dazu.

Gruß Michael
Ich danke allen die geschwiegen haben obwohl sie nichts zu sagen hatten.
2T-Junkmanjunior
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Beitrag von 2T-Junkmanjunior »

Hi,

Dann muss ich wohl ziemliches Glück haben. Ich fahr jeden Tag mit der originalen 31k ca 50km damit in die Arbeit. Alltagsfahrzeug. Außer paar Kleinigkeiten wie Bremse hinten war bisher nix aufregendes die letzten 15000km. OK, vor 3000km (zum Spass mehr oder weniger) neue Kolben reingemacht und dies und das. Aber nix riesiges. Ich glaub das Problem ist, dass ein Großteil der RDs die man heute angeboten bekommt verbastelt ist.

Lg,

Meto
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Hallo!

Eine von den meinen hab ich mit ca32t gekauft,Zyli.bearb.+ Puff angepasst, gebr! Kolben rein u. bin damit fast 20t sehr flott gefahren u. sie läuft immer noch wie ne eins.

Rds sind eigentl. schon haltbar.

Gruss Sigi
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Lux-RD
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Beitrag von Lux-RD »

Hallo Sigi,
meine hat auch schon 92000km drauf.Bin dabei die meiste Zeit ohne Probleme gefahren.Nur dieses Jahr hatte es in sich.Es waren ja auch eingebaute Fehler von mir dabei aus Unachtsamkeit.Geschrieben hatte ich den Bericht wegen der oftmals gleichen Fragen hier im Forum und der Fehler,die beim Schrauben manche selber mit einbauen.Auch als Anleitung gedacht. ;-)
Gruß,
Lux-RD.
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Fehler aus Unachtsamkeit sind dabei noch die (für mich!) Schlimmsten!! Geht etwas kaputt wo ich nix für kann, dann wird das erneuert und scheiss drauf. Aber baue ich mir nen bug ein der´s dann knallen lässt...... :evil: .
Ist man nicht geübt im Schrauben sollte man ohne Zeitnot in Ruhe und Antihektik sein Werk tun. Auch sollte man seine Arbeit ständig kontrollieren.
Schraubt man oft , dann sitzt das auch.

Gruss Holli
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Lux-RD
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Beitrag von Lux-RD »

Hallo Holli,
da gebe ich dir recht.Ich bin auch im Schrauben geübt.Habe es ja auch gelernt.Aber das sich z.B. das Zündkabel vom Kerzenstecker gelöst hat,ist eine Sache,die mir nicht aufgefallen ist.Genauso die Verlegung vom Kupplungszug.So sah die Verlegung für mich im ersten Moment am besten aus.Ist ärgerlich.Aber passiert halt.Der Rest hatte mit Unachtsamkeit bei mir nichts zu tun. 8)
Gruß,
Lux-RD.
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