Tanksanierung: Rost raus - Nickel rein!

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Heiner Jakob
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Tanksanierung: Rost raus - Nickel rein!

Beitrag von Heiner Jakob »

Tanksanierung mit Lackbeschichtung innen ist für die meisten die Methode der Wahl. Das Angebot an Komplettsets ist groß, und es gibt viele Firmen, die professionelle Ergebnisse versprechen. Nachteilig ist, dass ein innen lackierter Tank praktisch nicht mehr ausgebeult werden kann. Außerdem weiß man nie so genau, was unter der Lackoberfläche passiert. Eine Alternative ist die metallische Innenbeschichtung auf Nickelbasis. Die mindestens 0,02 mm dicke Nickelschicht bietet einen nahezu unbegrenzt haltbaren Korrosionsschutz. Sie kann nicht abplatzen oder unterwandert werden. Die Beschichtung kriecht in jede noch so feine Ritze, in jeden Spalt und ist gegen alle Kraftstoffarten dauerhaft genauso resistent wie ein Tank aus V2A-Edelstahl. Sollte der Tank einmal eine Delle abbekommen, kann ein Spezialist das mit seinen Drückeisen wieder richten, ohne der Beschichtung grundsätzlich zu schaden.

Leider funktioniert das Verfahren nicht mit haushaltsüblichen Mitteln. Der Tank muss in den galvanischen Fachbetrieb. Es handelt sich um ein chemisches Vernickeln. Der Vorgang findet bei 90 bis 92 Grad Celsius statt und erfordert eine ständige Aufmerksamkeit, da die Zusammensetzung des Bades immer wieder ergänzt werden muss, so, wie der Nickel sich am Blech anlagert. Ferner muss der Tank permanent in Bewegung bleiben, um einen gleichmäßigen Auftrag zu gewährleisten. Der Galvaniseur ist also bei einer Vollsanierung, d.h. mit vorheriger Reinigung und Entrostung, einige Stunden beschäftigt, und das hat auch seinen Preis. Die Firma Kreile in Frankfurt veranschlagt etwa 250 Euro, unabhängig von der Größe des Tanks, da die benötigte Arbeitszeit den Preis bestimmt und weniger der Chemikalienverbrauch.

Hat man sich für das chemische Vernickeln entschieden, ist zu überlegen, den Tank innen und außen zu beschichten, Das hat für den Galvaniseur den Vorteil, dass er den Tank komplett ins Bad hängen kann. Für den Restaurator bedeutet der Nickel einen perfekten Korrosionsschutz innen wie außen und eine ideale Basis für den Lackierer. Es versteht sich von selbst, dass der Tank dem Galvaniseur komplett entlackt übergeben werden muss (auch in Ritzen und versteckten Stellen!). Beulen und andere Schäden müssen ebenfalls vorher fachgerecht beseitigt werden.

Adresse:
Fa. Richard Kreile, Galvanischer Betrieb, Kölner Straße 80, 60327 Frankfurt am Main
Telefon 069-735765
www.galvanik-kreile.de
eMail kreile@debitel.net
pepsi12128
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Beitrag von pepsi12128 »

Habe ich zu diesem Thema mal im Internet entdeckt, allerdings noch nicht selbst ausprobiert:
http://www.perlfreak.de/Tech/elgavent.html

Gruß
pepsi12128
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Heiner Jakob
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Beitrag von Heiner Jakob »

Scheint ja ein echter Tüftler zu sein. Schwer zu beurteilen, ob das funktionieren würde. Es geht schon beim Backpulver los. Was für ein Backpulver? Es gibt viele Arten sogenannter Backtriebmittel, eins davon ist Hirschhornsalz. Meint er das? Garantiert ist Zink im Tank kein Korrosionsschutz mehr, seitdem die Kraftstoffe hohe Alkoholanteile aufweisen. Man braucht sich nur die verzinkten Innenseiten der Tankdeckel anzusehen bzw., was davon noch übrig ist. Es bildet sich ein pulvriger weißer Belag. und wenn die Zinkschicht weggefressen ist, schlägt der Rostteufel zu.
pepsi12128
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Beitrag von pepsi12128 »

Hallo Heiner,

ich fürchte, Du könntest Recht haben. Zink wird durch Laugen und Säuren angelöst, über Resistenz gegenüber Benzin oder Alkohol habe ich leider nirgendwo etwas finden können. Aber der Gedanke an gelöste Zinkpartikel, die in den Vergaser gelangen könnten, lässt mich an der Eignung für unsere Tanks zumindest zweifeln. An anderen, unproblematischeren Teilen könnte man das Verfahren allerdings mal ausprobieren.

Gruß
pepsi12128
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